Grundlage meiner Arbeit ist die Psychoanalyse. In erster Linie ist die Psychoanalyse eine Wissenschaft, die sich mit dem Seelenleben beschäftigt, es untersucht und Theorien aufstellt, wie das Psychische funktioniert. Sie entstand als Sigmund Freud vor mehr als hundert Jahren entdeckte, dass die Psyche des Menschen nicht nur bewusst und willentlich gesteuert wird, sondern dass es im Erleben und Verhalten der Menschen auch Unbewusstes gibt, das erheblichen Einfluss auf uns hat. Bei seinen Beobachtungen entdeckte er, dass wir oftmals nicht das tun, was wir uns vornehmen, sondern das es vielfältige Störungen gibt, die dazu führen, dass wir unser bewusstes Vorhaben anders ausführen oder gar gänzlich aufgeben. Dass das Seelenleben von diesen inneren, unbewussten Konflikten geprägt ist, gehört zu den Grundlagen der Erkenntnisse der Psychoanalyse. Aus diesen ersten Entdeckungen an der Schwelle zum 20. Jahrhundert ist heute eine lebendige Wissenschaft geworden, die ihren festen Platz unter den Wissenschaften hat. Tausende von Psychoanalytiker:innen weltweit sind heute dabei, die Theorien der Psychoanalyse weiter zu entwickeln und anzuwenden. (Internationale Psychoanalytische Vereinigung, IPA)
Die Psychoanalyse ist aber nicht nur Forschung, sondern auch Behandlung. Von den drei in Deutschland anerkannten psychotherapeutischen Verfahren fußen zwei, die analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie auf der Grundlage der Psychoanalytischen Wissenschaft und ihren Erkenntnissen zu psychischen Erkrankungen. Viele seelische Störungen können mit Hilfe der Psychoanalyse heute gut verstanden und effektiv behandelt werden. Die Psychoanalyse bietet nach über hundert Jahren Forschung einen breiten Kanon an Behandlungstechnik, der zum Wohl der Patient:innen eingesetzt werden kann. In grossen Studien ist die Wirkung bei der Behandlung von Depressionen, Ängsten und vielen anderen Erkrankungen belegt.
Die Psychoanalyse wendet sich neben der klinischen Arbeit aber auch ganz anderen Feldern zu. Sie untersucht die Wirkung von Filmen, Literatur und bildender Kunst und beschäftigt sich mit Konflikten zwischen Staaten und den Schwierigkeiten in Organisationen und wendet sich auch gesellschaftlichen Fragen, z.B. den verborgenen Dimensionen der Finanzmärkte ( Tuckett, David (2013): die verborgenen Dimensionen der Finanzmärkte. Gießen, Psychosozial-Verlag ) oder der Frage des Klimawandels zu und versucht ihren Beitrag zur Analyse und zu einem besseren Verstehen der drängenden gesellschaftlichen Probleme zu leisten. Lesen sie mehr über die Psychoanalyse in der Online Zeitung der DPV: http://www.psychoanalyse-aktuell.de/artikel/
Wenn Sie noch etwas zu diesem Thema ansehen möchten, hier ein kurzer Film der IPA:(http://www.youtube.com/watch?v=6cFm90U4DlY&feature=plcp)